Rezension

Was wünscht sich jeder Autor? Gute Rezensionen für seine Werke. Was hasst er? Na klar, schlechte Rezensionen. Was macht er nach einer unbefriedigenden Bewertung seiner geistigen Schöpfung? An sich arbeiten? Davon ausgehen, dass der Rezensent ihn nicht verstanden hat oder schreibt er, wie just Jan Böhmermann ein Schmähgedicht?

 

So hat es Johann Wolfgang von Goethe 1774 getan. Was genau der Anlass war, ist nicht genau bestimmt. Er muss aber sehr verärgert gewesen sein, verlangt er doch den Tod des Übeltäters. Hier seine Beschreibung:

 

Rezensent

 

Da hatt ich einen Kerl zu Gast,

Er war mir eben nicht zur Last;

Ich hatt just mein gewöhnlich Essen,

Hat sich der Kerl pumpsatt gefressen,

Zum Nachtisch, was ich gespeichert hatt'.

Und kaum ist mir der Kerl so satt,

Tut ihn der Teufel zum Nachbar führen,

Über mein Essen zu räsonieren:

"Die Supp hätt können gewürzter sein,

Der Braten brauner, firner der Wein."

Der Tausendsakerment!

Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0