Paradise Garden

Rezension

 

Paradise Garden ist kein Sehnsuchtsort, auf den man sich gerne zurückziehen möchte, um glückliche oder ruhige Momente zu erleben. Es ist ein Eisbecher. Der größte in dem Eiscafé. Schon der Titel verrät die Fantasie und Vielseitigkeit der Autorin.

 

Die Geschichte beginnt mit einer Beerdigung. Billies Mutter ist gestorben. Die vierzehnjährige Billie lebte mit ihrer Mutter in einem Hochhaus für sozial schwache Bewohner unter ärmlichsten Bedingungen, die schon nach wenigen Seiten zu Tränen rühren. Billies Mutter sorgte mit ihrem Stolz und Improvisation für ein erträgliches Leben, obwohl der Monat immer länger als das Einkommen war. Das wenige Geld verdiente sie sich mit Putzen und Kellnern. Ihr Leben war geprägt von Sparsamkeit und Entbehrungen. Als kurz nach dem zweiten Weltkrieg Geborener fühlte ich mich sofort an meine eigene Kindheit erinnert und konnte alle gelesenen Details bestätigen. Billie hatte im Haus die zwei Freunde Ahmed und Luna. Das Überflussleben lernte sie bei ihrer wohlhabenden Freundin Lea kennen. Nachdem sie mit Ihrer Mutter dort eingeladen war, beschlossen Sie, die Familie auch einzuladen. Durch Zufall erfuhr sie, wie sich die Gäste nach der Einladung darüber lustig gemacht haben. Als ihre kranke Großmutter aus Ungarn zu Ihnen zieht und Billies Zimmer für sich in Anspruch nimmt, gerät ihr Leben ins Wanken. Sie will weg. Ihren Vater suchen. Sie hatten ein Auto, das sie wegen des teuren Benzins fast nie nutzten. Auf dem immer nur Nissan genannten Auto hat Billies Mutter ihr Fahren beigebracht.

 

Mit ihren vierzehn Jahren bricht sie mit dem Nissan, der zeitweilig ihr Wohnobjekt war, auf. Erst am Ende des Buches erfährt Billie, dass es über ihren Vater verschiedene Wahrheiten gibt.

Mir hat das Buch wegen der kreativen Sprache und vielfältigen Ideen sehr gut gefallen und ich hatte Mühe, mein Lesen zu unterbrechen. Ein vierzehnjähriges mutiges Mädchen bestimmt die Handlung des Romans mit Einfallsreichtum, Verzweiflung und zielorientiertem Handeln.

 

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